Möbius – oder der Ring

Möbius oder die sich selbst erfüllende Schleife

Der Paul Watzlawick-Ehrenring als Objekt, wurde im Rahmen eines Wettbewerbes der Hochschule für angewandte Kunst, Meisterklasse Paolo Piva, von Studenten entwickelt und zitiert die unendliche Möbiusschleife, gewissermaßen als Inkarnation der permanenten Kommunikation und des Zusammenschließens von Anfang und Ende.

Der Ring ist gleichzeitig die Auszeichnung an den jeweiligen Ehrenträger, und wird individuell angepasst, jeweils als Unikat verliehen.
Mit dem Paul Watzlawick Ring setzt die Ärztekammer für Wien auch ihre Politik der Offenheit, der Toleranz und des Humanismus fort, in der permanenten Bereitschaft, die eigenen Horizonte auszuweiten und dazuzulernen.

© Stefan Seelig

Der Ehrenring

Ein Bekenntnis zum Gespräch und zum Dialog

Für die Ärztekammer für Wien ist der „Paul-Watzlawick-Ehrenring“ mehr als eine Hommage an den großen österreichischen Wissenschaftler und Thera­peuten. Es ist ein Appell an die eigenen Mitglieder, das aktive und konstruktive Gespräch mit den PatientInnen zu suchen, den Dialog und den Diskurs in den Mittelpunkt zu stellen.

Paul Watzlawick’s These der selbsterfüllenden Prophezeiung öffnete ebenso andere Selbstverständnisse der Mechanismen des menschlichen Seins und Kommunizierens wie seine radikalen Ansätze in der Partner- und Ehetherapie und in der Analyse der modernen Freizeitgesellschaft.

Der Paul-Watzlawick-Ehrenring ist eine Initiative der Wiener Ärztekammer und ein Bekenntnis zum interdisziplinären Dialog unter den Wissenschaften. „Natur- und Sozialwissenschaften dürfen sich nicht auseinander bewegen oder Hierarchien zueinander aufstellen. Ebenso wie die Medizin als Ganzheitsmedizin den Menschen im Fokus hat, sollte ganzheitliches, kooperatives Denken mit anderen Wissenschaften mehr Raum erhalten“, betont der Präsident der Ärztekammer für Wien, Dr. Thomas Szekeres.

Der Arzt ist und handelt gesellschaftspolitisch. Er trägt obendrein noch besondere Verantwortung, für ihn gibt es weder Hierarchien noch Klassen, sondern Menschen, die Anrecht auf Zuwendung und professionelle Behandlung haben. Das können wir alle von Watzlawick lernen.“, so Dr. Walter Dorner, der verstorbene Initiator des Ehrenrings.

Den hohen Stellenwert symbolisiert auch der Ring als Objekt. Er wurde von Studenten der Meisterklasse Paolo Piva entworfen, die sich im Rahmen eines Wettbewerbes mit der Persönlichkeit und den Interessen von Paul Watzlawick auseinandergesetzt und diese visualisiert haben.

„Paul Watzlawick hat gerade uns Medizinern in Erinnerung gebracht, dass im Zentrum jeglicher Theorie der Dialog und Diskurs mit dem Patienten steht, die Fähigkeit des Arztes, auf Sprache und Sprachlosigkeit des Gegenübers einzugehen, zuzuhören, sich zuzuwenden und damit ein Vertrauensverhältnis herzustellen. Er war Humanist durch und durch. Eine Rehumanisierung der Medizin ist angesichts des überbordenden technischen Fortschrittsfetischismus auch notwendig“

Preisverleihung im Wiener Rathaus im Rahmen der Wiener Vorlesungen, Oktober 2013 © Stefan Seelig
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